
Es sind Bilder, die um die Welt gehen: Panische Menschenmassen, Kinder, die alles verlieren und brennende Unterkünfte.
Am 8. September 2020 brach im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ein riesiges Feuer aus. Sechs mutmaßliche Brandstifter wurden bereits festgenommen. In dem eigentlich für 2300 Leute ausgelegten Flüchtlingslager wohnten zu diesem Zeitpunkt rund 13 000 Menschen, die auf einmal alle obdachlos waren!
10 000 Flüchtlinge konnten nun vorübergehend in einem provisorischen Zeltlager untergebracht werden. Damit hat nun auch dieses Flüchtlingslager seine maximale Kapazität erreicht. Das Lager wurde auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz errichtet. Dort fehlt jedoch jegliche Grundversorgung: Es gibt nicht ausreichend Wasser, kaum zu Essen und keine Betten. Alle Menschen, die im Lager untergebracht werden wollten, mussten sich einem Covid-19-Test unterziehen. Stand jetzt wurden 250 Flüchtlinge positiv getestet und dementsprechend isoliert.
Viele hofften auf Hilfe, jedoch vergeblich. Lediglich Deutschland und Luxemburg erklärten sich bereit, Flüchtlinge aufzunehmen. Deutschland bot an weitere 1500 Menschen aufzunehmen. Hierbei wurde nach drei Kriterien ausgewählt:
1. Ein Großteil der Menschen soll tatsächlich aus Moria kommen.
2. Nur Familien dürfen einreisen.
3. Alle Menschen müssen in Griechenland bereits ein Asylverfahren erfolgreich durchlaufen haben.
Nun stellen wir uns folgende Frage: Warum waren nur zwei EU-Länder bereit zu helfen? Wir in Deutschland leben in einem der privilegiertesten Länder der Welt. Wir haben genug zu essen, ein Dach über dem Kopf und können in Frieden aufwachsen und leben.
Die Frage, OB man helfen sollte, ist völlig fehl am Platz. Eigentlich sollte die Frage lauten: „WIE kann ich helfen?“ Viele Flüchtlinge werden gar nicht erst aufgenommen, weil sie schon einmal abgelehnt wurden.
Und viele von uns machen einen entscheidenden Fehler: Sie sehen nur die Flüchtlinge. Sie sehen nur die „Asylanten“ und niemand sieht die Menschen. Da sind Menschen, die unsere Hilfe brauchen! Und wir können helfen, wenn wir nur wollten! Auch das ist Europa! #prayformoria #leavenoonebehind
Hier könnt ihr für Moria spenden: unicef.de, aerzte-ohne-grenzen.de, uno-fluechtlingshilfe.de
Autoren: Antonia Luigs und Myrtho Politis