Es ist ein einfaches Prinzip. Es geht dir schlecht? Du hast Schmerzen? Geh zum Arzt. Vielleicht sitzt du ein paar Stunden im Wartezimmer, doch früher oder später wirst du Hilfe bekommen, ob beim Hausarzt, im Krankenhaus, oder in einer stationären Klinik. Dein Umfeld wird dir gute Besserung wünschen und sich um dich sorgen.
Nun stell dir vor, es geht dir schlecht. Sehr schlecht. Du hast Schmerzen. Du weißt dir nicht zu helfen. Kannst im Alltag nicht mehr funktionieren. Du brauchst Hilfe. Du bist krank. Doch kein Arzt hat Zeit für dich, deine Wartezeit kann Jahre betragen. Vielleicht bist du schon sehr lange krank. Vielleicht wurde es dir vererbt oder hat sich während deines Lebens entwickelt. Von deinem Umwelt bekommst gesagt, du sollst dich nicht so anstellen. Dein Leben schwebt vielleicht in Gefahr.
Was wie ein tragisches Einzelschicksal klingt, ist heutzutage Alltag. Immer mehr Jugendliche leiden unter psychischen Krankheiten. Oder anders- immer mehr Jugendliche bekommen psychische Krankheiten diagnostiziert.
Während der menschliche Körper seit Jahrtausenden erforscht wird, lag die Psyche des Menschen lang unter dem Radar. Dabei existieren psychische Krankheiten keineswegs erst seit ein paar Jahren. In der Vergangenheit wurde das Thema gern totgeschwiegen, wer öffentlich darüber sprach, wurde als „schwach“ oder „verrückt“ abgetan. Dieses Denken existiert bis heute in vielen Köpfen.
Wie ist es möglich, dass lebensbedrohliche Krankheiten in unserer Gesellschaft, als „Trend“, „Schwäche“ oder „Phase“ abgestempelt werden?
Erst seit einigen Jahrzehnten wird das Thema öffentlich angesprochen, in der Gesellschaft etabliert ist es noch lange nicht. Es ist ein Tabuthema.
Ein Tabuthema, über das wir sprechen müssen und möchten.
Der erste Schritt in eine bessere Richtung ist Aufklärung. Daher haben wir uns mit unserer Schulpsychologin Frau Engler, die ihr in der Blackout bereits kennengelernt habt, zusammengesetzt. Gemeinsam werden wir euch in den nächsten Wochen verschiedene häufige psychische Krankheitsbilder und Therpiemöglichkeiten vorstellen.
Solltet ihr euch in einem dieser Krankheitsbilder wiedererkennen, sucht euch bitte professionelle Hilfe. Meldet euch per Teams oder im Sekretariat bei Frau Engler. Euch wird geholfen!
Wir befassen uns hier mit sensiblen und hochkomplexen Themen. Daher möchten wir bereits jetzt eine Trigger-Warnung für die kommenden Artikel aussprechen.
Wenn ihr das Thema kennt und/oder es euch belastet, sprecht mit jemandem darüber, oder klickt einfach nicht auf den Artikel. Wir werden die Artikel mit einzelnen Trigger-Warnungen versehen. Wir möchten mit dieser Artikel-Reihe über ein viel zu lang totgeschwiegenes Thema aufklären und Hilfsmöglichkeiten bieten. Lest bitte nur das, womit ihr euch nicht unwohl fühlt.
Ihr seid nicht alleine!
Antonia Luigs (Q2)
Design: Myrtho Politis (Q2)